Köln/Bonn. Mehrere Klimaaktivisten kleben sich auf einer Rollbahn fest und unterbrechen so den Luftverkehr. Erst nach Stunden läuft der Betrieb wieder an.

Wegen einer dreistündigen Lahmlegung des Flughafens Köln/Bonn am Mittwochmorgen ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen fünf Personen. Nach aktuellem Stand hätten die Beschuldigten - zwei Frauen und drei Männer zwischen 21 und 55 Jahren - mit einem Bolzenschneider ein Loch in einen Zaun geschnitten und so gegen 4.30 Uhr das Flughafengelände betreten. Sie sollen sich dann in einer Zweier- und einer Dreiergruppe auf dem Rollfeld festgeklebt haben, um den Start und die Landung von Flugzeugen zu verhindern. Man gehe davon aus, dass die Aktivisten zu der Gruppe Letzte Generation gehörten, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Köln mit. Lesen Sie hier: Frankfurt: Warum die Letzte Generation auf dem Rollfeld klebt

Die Aktivisten hatten ein Loch in einen Zaun des Flughafens geschnitten.
Die Aktivisten hatten ein Loch in einen Zaun des Flughafens geschnitten. © dpa | Uncredited

Die Polizei habe die Klimaaktivisten mit einem speziellen Lösemittel vom Asphalt losbekommen, hieß es weiter. Mobiltelefone seien sichergestellt, ein Transporter sei durchsucht worden. Einen Tag später dann klebten sich Aktivisten auf die Rollbahn des Frankfurter Flughafens.

Die fünf Beschuldigten stammten aus dem gesamten Bundesgebiet und seien teilweise wegen ähnlicher Taten strafrechtlich bereits bekannt. Ermittelt werde gegen sie wegen des Anfangsverdachts der Sachbeschädigung, des Hausfriedensbruchs und des gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr. Bei zwei weiteren Personen, die die Aktion gefilmt und in sozialen Netzwerken veröffentlicht haben sollen, werde derzeit noch ein Anfangsverdacht wegen Beihilfe zu den Delikten geprüft. Lesen Sie hier: Letzte Generation: Flughafen-Blockade – Das sind die Aktivisten

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Für den Flughafen-Betrieb hatte die Aktion massive Folgen: Flüge etwa nach Teneriffa, Zürich, Berlin oder Barcelona wurden annuliert, eine Verbindung nach München um vier Stunden nach hinten verschoben. Der Flughafen teilte auf seiner Homepage mit, dass „zu erheblichen Beeinträchtigungen wie Verspätungen und Flugausfällen“ komme. Erst gegen 9.30 Uhr konnte der Flugbetrieb wieder aufgenommen weiter.

Klima-Blockade am Flughafen: Politik verurteilt das Vorgehen scharf

Verkehrsminister Volker Wissing verurteilte die Klima-Blockade scharf. „Wer gewaltsam auf Flughäfen eindringt, Rollfelder besetzt und Maschinen blockiert, gefährdet Menschenleben“, sagte der FDP-Politiker unserer Redaktion.

Der Bundestag müsse die geplante Verschärfung des Luftsicherheitsgesetzes schnellstens beschließen. „Mit der Einführung von Freiheitsstrafen von bis zu 5 Jahren Haft für das Eindringen auf Flughäfen geben wir den Richtern ein Instrumentarium an die Hand, um angemessen zu urteilen“, fügte er hinzu. Wissing empfahl dem Flughafen Köln/Bonn, dafür zu sorgen, „dass die Störer für den entstandenen Schaden geradestehen müssen“. Klimaschutz dürfe nicht als Vorwand für kriminelle Aktionen genutzt werden. (red/dpa)